Überblick
- Eine aufrichtige Feedbackkultur ist der Schlüssel zum institutionellen Kinderschutz. Bestandteile von Schutzkonzepten wie etwa der Verhaltenskodex, die Selbstverpflichtungserklärung und das Beschwerdeverfahren fordern die Kultur des Hinsehens.
- Bestätigende wie kritische Rückmeldungen sind gleichermaßen wichtig, um im eigenen kinderrechtsorientiertem Handeln sicherer zu werden.
- In KiTa-Teams treffen Menschen zusammen, die unterschiedliche Kernerfahrungen in Verbindung mit Rückmeldungen gemacht haben. Dementsprechend haben sich typische Reaktionsmuster und Hemmschwellen herausgebildet. Die Entwicklung einer aufrichtigen Feedbackkultur fordert nun die Abkehr von diesen gewohnten Mustern und Annahmen.
- Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Mitarbeitenden zu Verhaltensregeln verpflichten sollten. Vielmehr sind im Team, Strukturen und zwischenmenschliche Prozesse neu zu denken.
- Im Seminar gehst Du der Frage nach, wie die Entwicklung einer förderlichen Feedbackkultur unter Einbeziehung mehrerer Ebenen gelingen kann. Neben tiefergehenden Reflexionen und Selbsterfahrungsanteilen im geschützten Rahmen, beleuchtest Du im Austausch mit Berufskolleg:innen wichtige Hintergründe zum Thema.
Inhalte und Lernziele
- Wissen über die Bedeutung und Zielsetzung einer aufrichtigen Feedback-Kultur
- Fachliche Einordnung der Begrifflichkeiten „Psychologische Sicherheit“, „Kränkungsmut“ und „Kränkungstoleranz“
- Ideen für die strukturelle Verankerung einer florierenden Feedback-Kultur
- Selbstreflexive Auseinandersetzung anhand der Methode „Das Manual für die Zusammenarbeit mit mir“
- Kennenlernen eines resonanzorientierten Leitfadens für die Gestaltung von Feedback-Prozessen im KiTa-Alltag
- Muster und Erfahrungen, die im Umgang mit Feedback in einem selbst wirken, explorieren
- Weiterentwicklung eigener Feedback-Kompetenzen
Zielgruppe
Pädagogische Fachkräfte, Leitungskräfte, Fachberater:innen, Prozessbegleiter:innen
Voraussetzungen
Keine
Die Dozent:innen

Jessica Schuch
Jessica Schuch ist in der Fort- und Weiterbildung sowie als Supervisorin/Coach und Autorin selbständig tätig. Dabei greift sie auf über 20 Jahre beruflicher Erfahrung in unterschiedlichen Rollen im Bereich der Kindertagesbetreuung zurück (pädagogische Fachkraft, Integrationsfachkraft, Beratungsfachkraft für Integration, stellvertretende Leiterin, Leiterin, Fachberaterin, Mutter).
Seit je her beschäftigt sie sich mit der Frage, was Kinder, Eltern, Fachkräfte, KiTa-Leiter:innen und Fachberater:innen zu aktiven Beziehungsgestalterinnen und Beziehungsgestaltern macht.
Insbesondere widmet sie sich daher folgenden Themenschwerpunkten: Demokratiebildung, Schutzkonzeptentwicklung, Beschwerdeverfahren, Kinderrechte, Kinderschutz, Sexualpädagogisches Konzept, Partizipation und Inklusion, Spiel, frühkindliche sozial-emotionale Entwicklung, Elternkooperation, Teamentwicklung, Feedbackkultur.
Menschen in Interaktion auf eine gemeinsame Handlungsebene zu bringen, ist ihr ein wichtiges Anliegen. Neben inhaltlich fundierten Inputs arbeitet sie daher am liebsten mit Spiel- und Dialogformen aus dem Psychodrama und der angewandten Improvisation. Eine weitere Leidenschaft ist für sie das pferdegestützte Coaching.
Qualifikation: Erzieherin, Diplom-Sozialpädagogin, Supervisorin/Coach, Pädagogische Psychodramatikerin, Multiplikatorin für Partizipation und Engagementförderung nach der Kinderstube der Demokratie©, Theaterpädagogin mit dem Schwerpunkt Improvisationstheater