Überblick
- Um in der Arbeit Selbstwirksamkeit zu erfahren, braucht es den Zugang zur eigenen Mächtigkeit. Denn das professionell-machtvolle Handeln bedeutet eben auch, die Grenzen anderer zu achten.
- Dieser Tag bietet Gelegenheit, sich im Kolleg:innen-Kreis mit diesem wichtigen Teil der beruflichen Rolle zu beschäftigen: Wie erlebe ich meine Mächtigkeit als pädagogische Fachkraft, wie gestalte ich sie – und wann erlebe ich auch Ohnmächtigkeit? Wie verstehe ich meine Haltung und Verantwortung im Hinblick auf den Unterschied an Macht zwischen dem Kind und mir als erwachsener Person?
- Anhand von Beispielsituationen gehen wir diesen und ähnlichen Fragen nach, die heikel sein können und im Alltag vielleicht zu kurz kommen. Etwa wenn eine „brenzlige“ Situation im KiTa-Alltag durch beherztes Eingreifen „gerettet“ wird – aber womöglich erscheint das eigene Handeln im Nachhinein fragwürdig?
- Wenn wir in der Arbeit mit Kindern zu oft Ohnmacht erleben, kann es passieren, dass das sichere Gefühl für das eigene Handeln an den Grenzen des Kindes auch mal verschwimmt. Vielleicht ist der Umgang mit der eigenen Mächtigkeit auch durch Eltern verunsichert. Dann braucht es Reflexion, Selbstvergewisserung und lösungsorientierten Austausch zum guten Umgang mit der Aufgabe, zum Wohle des Kindes machtvoll handeln zu können.
Inhalte und Lernziele
- Austausch und Sensibilisierung zu Alltagserfahrungen und -phänomenen
- Verständigung zu Begriffen im Themenfeld Macht – Ohnmacht (z.B. Respekt, Selbstbestimmung, Grenzen, Aggression, Verantwortung, Achtsamkeit)
- Klärung eigener Annahmen zum Themenfeld Macht – Ohnmacht
- Förderung von Entlastung und stressreduziertem Arbeiten
- Lösungs- und handlungsorientierter Zugang zu Praxisbeispielen
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Fachkräfte mit und ohne Leitungsverantwortung.
Voraussetzungen
Lust und Offenheit, sich miteinander der eigenen professionellen Macht und deren Grenzen zu vergewissern.
Die Dozent:innen

Dr. Andreas Krebs
Andreas Krebs ist als Supervisor, Berater und Fortbildner selbständig tätig. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Unterstützung von Menschen bei Entwicklungen und Herausforderungen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeiten. Eine personzentrierte Haltung prägt seine Arbeit ebenso wie ein großes Interessen an systemischen Zusammenhängen. Dabei greift er gerne auf szenisch-kreative Methoden zurück.
In seiner Arbeit ist ihm ein gendersensibler Blick wichtig. Über viele Jahre hat er sich fachlich mit dem Heranwachsen von männlichen Kindern beschäftigt. Dort liegt auch ein Schwerpunkt seiner Fortbildungstätigkeit, neben Themen wie psychische Gesundheit, Väterlichkeit und psychodramatische Beratung.
Seit mehr als zehn Jahren liegt ihm zudem die Weiterbildung von Supervisor:innen am Herzen, die er in Kursen oder Lehrsupervisionen begleitet.
Nach dem Studium der Psychologie bildete er sich zum Supervisor/Coach (DGSv) und Psychodrama-Leiter (DFP) weiter.